Eines der wohl interessantesten Ausflugsziele im gesamten Fichtelgebirge ist unserer Meinung nach der große Waldstein. Alte Ruinen, abwechslungsreiche Wanderwege und mächtige Felsformationen, umgeben von dichtem Mischwald machen diesen so einzigartig. Von der Schüssel, dem Aussichtspavillion aus, bietet sich dir ein einmaliger Blick auf das umliegende Land, sofern du dich an den Aufstieg traust. Was dich dort aber im Detail erwartet, was du unbedingt gesehen haben musst und wie du dort hinkommst erfährst du im nachfolgendem Beitrag. Weiterhin erfährst du, wo du am großen Waldstein am besten Wandern und Mountainbiken kannst und ob sich eine Einkehr in die Gaststätte am Waldstein, dem Waldsteinhaus, lohnt.
Großer Waldstein im Fichtelgebirge
Der Große Waldstein erscheint aus der Ferne äußerst unscheinbar und falls man dort noch nie war, vermutet man garantiert nicht, was sich hinter den Baumwipfeln des alten Mischwaldes auf dem Gipfel verbirgt. Dort zeigt sich das Fichtelgebirge von seiner schönsten Seite. Beeindruckende und einzigartige Felsformationen, Jahrhunderte alte Burgruinen sowie fantastische Ausblicke erwarten dich.
Ein Ausflug zum großen Waldstein lohnt sich meiner Meinung nach zu jeder Jahreszeit. An einem schönen Sommertag ist der Ausblick über das Fichtelgebirge natürlich besonders gut und weit möglich. Doch im Winter taucht der Schnee und der oft graue Himmel den Gipfelbereich in ein besonders magisches Licht und die Natur vermittelt eine wild romantische Stimmung. Ich persönlich bevorzuge beinahe das herbst- bzw. winterliche Stimmungsbild mit etwas Nebel.
Eine Wanderung zum Gipfelbereich ist quasi von allen Himmelsrichtungen aus möglich, aber das muss nicht zwingend sein. Wenn du nur einen gemütlichen Sonntagsspaziergang durch die Burgruinen planst, kommst du um den Aufstieg leicht herum. Die öffentlichen Straßen führen von Weißenstadt oder Sparneck aus bis zum Parkplatz des Waldsteinhauses.
Folgende Sehenswürdigkeiten solltest du dir bei deinem Besuch auf dem großen Waldstein nicht entgehen lassen:
- Das Rote Schloss bzw. was davon noch übrig ist
- Den sagenumwobenen Teufelstisch
- Der letzte erhaltene Bärenfang in Deutschland
- Aussichtspavillion „Schüssel“
- Die Ruinen der Ostburg
- Arnsteinfelsen
Rotes Schloss
Bereits vom Parkplatz des Waldsteinhauses kannst du erahnen, wofür der Waldstein berühmt ist: Die auf dem Felsmassiv thronende Burgruine aus dem 14. Jahrhundert. Das rote Schloss, bzw. dessen Grundmauern. Auch wenn nur noch einzelne Mauersegmente und Treppen übrig sind, kann man sich die einstigen Ausmaße der mächtigen Feste ausmalen.
Der Name hat seinen Ursprung wohl darin, dass es im 18. Jahrhundert mit roten Schiefern neu gedeckt wurde, welche sich im umliegenden Wald teils noch finden lassen. Auf Info-Tafeln kannst du dir den ehemaligen Verlauf der Mauern und der Befestigungsanlagen im Detail ansehen.
In die ehemalige Hauptburg, gelangst du vorbei am Teufelstisch, über Treppen und durch durch einen Torbogen in den noch immer mächtigen Mauern. Vom ehemaligen Bergfried aus, bietet sich dir ein wunderbarer Blick über das umliegende Fichtelgebirge. Von den Grundmauern des ehemaligen Turms aus erkennst du die Schüssel, den Aussichtspavillon des großen Waldsteins in der Ferne. Ein weiteres Ziel auf unserer Liste!
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Teufelstisch
Im Bereich der ehemaligen Vorburg wird dir gleich zu Beginn deiner Erkundungstour, vom Parkplatz des Waldsteinhauses kommend, eine mysteriöse Felsformation ins Auge stechen, die stark an einen überdimensionierten Tisch erinnert. Wer hätte dies bei dieser Bezeichnung nur vermutet?
Der Sage nach soll der Teufel dort mit anderen Fabelwesen Karten gespielt haben. Eine ovale steinere Platte thront dort auf einer konusförmigen Basis. Wirklich eindrucksvoll. Ein bankförmiger Stein an dessen Fuß lädt zudem zu einer kurzen Verschnaufpause und einer kleinen Stärkung für deine weitere Erkundung ein.
Bärenfang
Neben dem roten Schloss, ist der große Waldstein im Fichtelgebirge aber auch für ein weiteres, deutlich besser erhaltenes Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert über die Region hinaus bekannt. Wenn du vom Waldsteinhaus aus westlich, dem blau-weiß markierten Weg entlang, geschätzte 200 m in den Wald hineingehst, erreichst du auf der rechten Seite des Weges den Bärenfang. Hierbei handelt es sich um den letzen seiner Art in ganz Deutschland und damit um ein Jagddenkmal.
Wie du bei dem Namen vermutlich schon ganz richtig vermutest, handelt es sich hierbei um eine haushohe bzw. -förmige Falle für Bären aus massiven Granitquadern. Höchstwahrscheinlich wurden die Tiere mit einem Aas-Köder in das innere des länglichen Gebäudes gelockt und durch das Ablassen von Falltüren an der Vorder- und Rückseite gefangen. Vor dem Bärenfang findest du noch zwei steinerne Bären-Skulpturen. Wenn du dem großen Waldstein einen Besuch abstattest, solltest du dir unbedingt auch den Bärenfang ansehen (man kann übrigens auch hindurch laufen). Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass du irgendwo einen zweiten finden sollest und er ist wirklich jedesmal aufs Neue sehr beeindruckend.
Aussichtspavillon Schüssel
Für eine fantastische Aussicht über das Fichtelgebirge, vor allem auf Weißenstadt und den Weißenstädter-See, kann ich dir den Aufstieg zur sogenannten Schüssel empfehlen. Hierbei handelt es sich um einen Aussichtspavillion auf dem höchsten Fels des Waldsteins, auf rund 877 m. Der Name des Aussichtspunktes rührt von der kessel- bzw. schüsselartigen Vertiefung auf der Spitze des Felsens her.
Der teils etwas abenteuerliche Aufstieg zur Schüssel auf dem großen Waldstein im Fichtelgebirge führt dich über steile steinerne und hölzerne Treppen auf die Spitze des Felsens. Der Aufstieg alleine ist für mich schon immer ein kleines Highlight und fast Grund genug für einen Besuch.
Doch Achtung: Bitte achte auf festes und angemessenes Schuhwerk. Mit Stöckelschuhen oder Turnschuhen wirst du hier nicht weit kommen, zumindest nicht, falls du deine Knöchel magst.
Wenn du dich den Aufstieg traust, wirst du mit einer atemberaubenden Aussicht, unter anderem auf den Ochsenkopf, Schneeberg und die Kösseine belohnt, die sich definitiv lohnt und jegliche Strapazen vergessen macht.
Ostburg
Bevor du dich über die Treppen und schmalen Pfade hinauf zur Schüssel auf dem großen Waldstein im Fichtelgebirge begibst, lohnt es sich direkt vor dem Aufstieg noch die letzten Überreste der Ostburg anzusehen. Dabei handelt es sich um die früheren Befestigungsanlagen des Berges, bevor diese durch das rote Schloss ersetzt wurden. Leider ist hiervon nur noch einzelne Mauersegmente der damaligen Kapelle (vor dem Aufstieg) und des ehemaligen Bergfriedes (auf dem Schüsselfelsen) zu sehen. Die Ostburg wurde wohl um ca. 1100 angelegt.
Arnsteinfelsen
Falls du deine Erkundung etwas ausdehnen möchtest, kannst du den direkten Gipfelbereich verlassen und einen Abstecher zum Aussichtspunkt Arnsteinfelsen machen, der sich am Westhang des großen Waldsteins im Fichtelgebirge befindet. Hierfür folgst du dem blau-weiß markierten Wanderweg (gestreift) vom Waldsteinhaus aus, Richtung Zell im Fichtelgebirge, vorbei am Bärenfang. Folgst du nun rechterhand dem so genannten Philosophenweg, erreichst du den Arnsteinfelsen nach ca. 20 min, ohne dich abzuhetzen. Über steinerne und schließlich hölzerne Treppen geht es hinauf auf den Aussichtsfelsen. Keine Sorge, abstürzen kannst du beim bewundern der Aussicht nicht so einfach. Der Fels ist mit einem Geländer aus Metall abgesichert.
Wir versprechen dir, dass sich deine Mühen definitiv lohnen werden. Der Arnsteinfelsen belohnt dich mit einer fantastischen und weiten Aussicht Richtung Frankenwald. Einen besonders guten Blick hast du auf Zell und Sparneck. In der Ferne kannst du unter anderem Münchberg erahnen. Ein gut gemeinter Hinweis am Ende, bitte achte auch hier auf angemessenes Schuhwerk. Die schmalen Treppen empor zur Aussichtsplattform der Felsformation sind besonders im Herbst und Winter nicht zu unterschätzen.
Kleiner Waldstein
Neben dem großen Waldstein und den in vorherigen Abschnitten beschriebenen Sehenswürdigkeiten gibt es auch noch den sogenannten kleinen Waldstein im Fichtelgebirge, den ich nicht gänzlich unerwähnt lassen möchte, auch wenn er in meinen Augen nicht ganz so beeindruckend ist wie sein großer Bruder. Mit seinen knapp 829 m ist er aber dann doch nicht einmal so viel niedriger. Beim kleinen Waldstein handelt es sich um eine exponierte Felsgruppe am Nordhang. Unweit von diesem befinden sich zudem die Lamitzquelle und der hohe Stein.
Vom Gipfelbereich des großen Waldsteins gelangt man allerdings nicht so ohne Weiteres zu dessen kleinen Bruder. Es ist zwar problemlos zu Fuß möglich, allerdings muss man sicherlich eine gute Stunde Fußmarsch einplanen (einfach). Du kannst ihn demnach bestens in eine Sonntagswanderung rund um den großen Waldstein einbinden. Einen Besuch ist er definitiv wert.
Gaststätte am Waldstein im Fichtelgebirge
In den vorangegangenen Abschnitten kam ich bereits einige Male auf das Waldsteinhaus, der Gaststätte im Gipfelbereich des großen Waldsteins zu sprechen. Dort befindet sich auch der Wanderparkplatz, den du für Sonntagsausflüge zu den beschriebenen Sehenswürdigkeiten nutzen kannst. Die Gaststätte am Waldstein ist das ganze Jahr über bewirtschaftet und man kann sich dort nicht nur bei Kaffee und wunderbarem Kuchen nach einer Wanderung stärken sondern auch hervorragend gutbürgerlich auf Mittag oder Abend essen. Ich möchte dir hier sogar meine persönliche Empfehlung aussprechen!
Falls du eine mehrtägige Wandertour durch das Fichtelgebirge planen solltest, kannst du auch eine Übernachtung im Waldsteinhaus einplanen. Damit wählst du auf jeden Fall einen sehr einmaligen Ort für eine Übernachtung, am Fuße des roten Schlosses. Definitiv eine Überlegung wert! Um die aktuellen Öffnungszeiten einzusehen, habe ich dir die Webseite der Gaststätte hier gleich mit verlinkt.
Radfahren und Wandern am Waldstein im Fichtelgebirge
Wenn du gerne zum bzw. am großen Waldstein wandern oder mountainbiken möchtest, dann kann ich dich in deinem Vorhaben nur bekräftigen. Der Waldstein ist von allen Seiten mit gut ausgeschilderten und ausgebauten Wanderwegen sowie Forstwegen zu erreichen und das rund 20 Hektar große Naturschutzgebiet ist gut mit Wanderwegen durchzogen.
Wenn dich rein die Entdeckung des interessanten Gipfelbereichs reizt, musst du dich, wie gesagt nicht zwingend aus dem Tal den Berg hinauf kämpfen, sondern du kannst hierfür auch einfach mit dem Auto bis zum Wanderparkplatz am Waldsteinhaus fahren und von dort aus deine Entdeckungstour starten.
Unsere liebsten Mountainbike- und Wanderwege sowie unsere Eindrücke hiervon kannst du in Kürze nach und nach nachfolgend entdecken.